Čeněk Šlégl, eine außergewöhnliche Persönlichkeit der tschechischen Kultur, Film- und Theaterschauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und langjähriges Mitglied des Vlasta Burian" Theaters hatte eine einzige Tochter, Blanka. Diese verliebte sich in den Dreißigerjahren in Arnošt Weiss, einen Mann jüdischer Herkunft, den sie im Jahre 1941 im Widerspruch zu den damals geltenden Nürnberger Gesetzen heiratete. Der bekannte Künstler wurde dadurch stark unter Druck gesetzt und die Liquidierung der gesamten Familie wurde ihm angedroht. Das war der Beginn eines Kampfes um Leben und Tod. Der populäre Schauspieler wurde gezwungen, in antisemitischen Sketchen im Rundfunk aufzutreten, einen Roman mit judenfeindlichem Inhalt ("Die Rückkehr" - navrat) zu schreiben, Propaganda zu Gunsten des Reiches zu machen und sogar eine nazistische Auszeichnung entgegenzunehmen. Durch diese Schritte hat er nicht nur seine Karriere gefährdet, sondern auch seinen Ruf vor der ganzen Nation befleckt. Es ist ihm jedoch gelungen, durch seine Intervention das Leben seines Schwiegersohns, seiner Tochter und seiner damals erst zweijährigen Enkelin Susanna, die im Jahre 1945 als Halbjüdin in ein Konzentrationslager deportiert und liquidiert werden sollte, zu retten. Čeněk Šlégl wurde nach dem Krieg zu einem halben Jahr schweren Kerkers verurteilt und kehrte als völlig gebrochener Mann zurück. Seine künstlerische Arbeit hat er nie wieder aufgenommen.
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