Zehn Jahre deutsche Wiedervereinigung: Zeit für einen Rückblick auf eine turbulente Dekade. Die erste Euphorie über die wiedererlangte nationale Einheit und den Fall der Mauer ist inzwischen einem Alltag voll von Skepsis, Missverständnissen und Ungleichzeitigkeiten gewichen. Die Literatur hat auf diesen Mentalitätswandel sensibel reagiert. Er spiegelt sich u.a. in Texten, die das spannungsreiche Bemühen um einen Dialog zwischen Ost und West eindringlich darstellen, aber auch in der schriftstellerischen Abrechnung mit dem früheren, von "oben" verordneten Sozialismus. Dieser Sammelband gibt einen fundierten Überblick über die deutsche Literatur seit 1989, die sich mit der Wende und den damit verbundenen Problemen beschäftigt hat. Ingo Schulzes Kurzgeschichten und Thomas Brussigs Romane werden ebenso behandelt wie Christa Wolfs Prosa, Durs Grünbeins Lyrik oder Christoph Heins Dramatik. Seitenblicke auf die Entwicklung des Themas in anderen Medien, im Film und in der Bildenden Kunst, helfen, die veränderte Republik auszuloten. Das Buch zeigt eine durchaus vielschichtige Bilanz der unterschiedlichen literarischen Perspektiven auf die deutsche Einheit.
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